Die Gipfelbeschlüsse gehen in die richtige Richtung, sagt Guy Verhofstadt. Grundlegend werden sie die Eurokrise aber nicht lösen.
Was Europa jetzt brauche sei mehr Zusammenhalt. Die Sofortmaßnahmen würden nur kurzfristig für Entspannung sorgen.
Neben einer engeren Zusammenarbeit bei der Wirtschaft und in haushaltspolitischen Fragen brauche die EU eine politische Union. Und: Gemeinsame Schulden. So wie das für jede Einheitswährung auf der Welt der Fall sei.
Die Amerikaner hätten kein Problem, erklärt Verhofstadt, obwohl der Schuldenberg der USA sehr viel höher ist als in Europa. Auch die Japaner hätten kein Problem mit ihrer Währung. Und das obwohl die Staatsschulden dort noch um ein Vielfaches höher liegen. Der Grund: Neben einer gemeinsamen Währung verfügen beide Länder auch über eine starke politische Union.
Deswegen, so Verhofstadt, gibt es nur einen Ausweg: Mehr Macht für Brüssel und gemeinsame Schulden. Vor allem Frankreich und Deutschland sind da gefordert.
Archivbild: Olivier Hoslet (epa)
Man kann Guy verhofstadt nur recht geben. Allerdings müsste das Europa der Zukunft mehr demokratisch sein. Bis jetzt kann man nur von einem zusammengeschusterten Sammelsurium reden. Das grösste Problem sind die zu grossen Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten. Es müsste ein Ausgleichsmechanismus gefunden werden wie zwischen den amerikanischen Bundesstaaten.
Japan eine politische Union?