Vom Wiederaufstieg der CDU in NRW hängt nach Einschätzung ihres künftigen Landesparteichefs Armin Laschet auch das Schicksal der schwarz-gelben Bundesregierung ab.
«Wir brauchen in Nordrhein-Westfalen deutlich mehr als 26 Prozent bei der Bundestagswahl nächstes Jahr, sonst sind auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Bundesregierung in Gefahr, ihr Euro-Stabilitätskurs, alles.» Das sagte Laschet am Mittwoch in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.
Am Samstag soll er in das Amt des nordrhein-westfälischen CDU-Vorsitzenden gewählt werden. Unter dem scheidenden Landeschef Norbert Röttgen war die CDU bei der Landtagswahl am 13. Mai auf ein Rekordtief von 26,3 Prozent abgestürzt. Drei Tage später entließ Merkel Röttgen als Bundesumweltminister.
Jeder fünfte deutsche Wähler lebt in Nordrhein-Westfalen. «Deshalb ist es wichtig, dass wir sehr schnell wieder auf die Füße kommen», sagte der derzeitige Partei- und Fraktionsvize. Der Bundes-CDU sei die Bedeutung des mit fast 150.000 Mitgliedern stärksten Landesverbands durchaus bewusst: «Da guckt keiner voller Häme auf das Wahlergebnis, sondern alle haben ein Interesse daran, dass wir schnell wieder stark werden.»
Die neue Parteispitze wolle mit Wirtschaftskompetenz punkten. «Wir müssen wieder als erster Ansprechpartner für Industrie, für Handwerk und Mittelstand wahrgenommen werden und unsere Wirtschafts- und Finanzkompetenz deutlich sichtbar machen.» Sollte es nach der Bundestagswahl bei Schwarz-Gelb bleiben, will Laschet auf eine stärkere Berücksichtigung von Spitzenpersonal aus NRW im Bundeskabinett drängen. Sein Verhältnis zu Merkel? «Gut, war es immer schon. Sie hat Interesse an NRW und weiß um die Bedeutung der CDU im Westen.»
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