Alle Parteien warteten heute auf eine offizielle Entscheidung von Staatspräsident Giorgio Napolitano, der das Parlament auflösen und Neuwahlen ansetzen kann. Senatspräsident Marini hatte erfolglos versucht, im Parlament eine Mehrheit für eine Regierung mit Reformauftrag zu finden. Vor allem das Mitte-Rechts-Lager um Oppositionschef Silvio Berlusconi lehnte eine Übergangsregierung strikt ab. Der Rücktritt der 61. Nachkriegsregierung unter Romano Prodi hatte die Regierungskrise am 24. Januar ausgelöst. Senatspräsident Marini war in der vergangenen Woche beauftragt worden, nach einer Mehrheit im Parlament für eine Regierung zu suchen, die vor Wahlen zuerst das Wahlrecht reformieren sollte. Er zeigte sich enttäuscht darüber, das Ziel nicht erreicht zu haben. Als Termine für Wahlen waren bereits der 6. oder der 13. April im Gespräch.
Regierungsbildung in Rom gescheitert
Italien stellt sich nach den gescheiterten Bemühungen um die Bildung einer Übergangsregierung auf Neuwahlen im April ein.