Der Ton zwischen der Türkei und Syrien wird schärfer. Ankara erhebt neue Vorwürfe gegen Damaskus: Zu Beginn der Rettungsaktion sei ein weiteres türkisches Flugzeug von der syrischen Armee attackiert worden.
Die Sondersitzung heute (Dienstag) in Brüssel war von der Regierung in Ankara beantragt worden. Dabei beruft sie sich auf Artikel 4 des Nato-Vertrages. Der sieht Beratungen vor, wenn sich ein NATO-Mitglied in seiner Sicherheit bedroht fühlt.
Der sogenannte Bündnisfall - Artikel 5 - wurde nicht ausgerufen. Ein militärisches Eingreifen gegen Syrien gilt daher als unwahrscheinlich - stattdessen werden die 28 NATO-Staaten das syrische Regime scharf verurteilen, ähnlich wie die Außenminister der 27 EU-Länder am Montag bei einem Treffen in Luxemburg.
Die EU-Außenminister forderten die Regierung des syrischen Präsidenten Assad auf, endlich den Friedensplan des UN-Sondergesandten Kofi Annan umzusetzen. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton sagte, der UN-Sicherheitsrat müsse mit Sanktionen den Druck auf Assad erhöhen. Am Nachmittag will auch der UN-Sicherheitsrat in New York wieder über den Syrien-Konflikt beraten. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief den Sicherheitsrat zu Einigkeit und Entschlossenheit im Umgang mit Syrien auf.
Am Samstag hatte Syriens Armee einen türkischen Militärjet abgeschossen - angeblich im syrischen Luftraum. Die Türkei erklärte aber, das Flugzeug sei über internationalen Gewässern attackiert worden. Von den beiden Piloten fehlt noch immer jede Spur.
alk/dpa/est - Bild: Adem Altan (afp)