Ägyptens islamistischer Präsident Mohammed Mursi will engere Beziehungen zum Iran.
Im ersten ausländischen Interview, das nach seiner Wahl veröffentlicht wurde, sagte er der regimenahen iranischen Nachrichtenagentur Fars am Montag, die Ausweitung der beiderseitigen Beziehungen werde «ein wirksames strategisches Gleichgewicht in der Region» herstellen.
Der 60-jährige Kandidat der konservativ-religiösen Muslimbruderschaft hatte sich in der Stichwahl um die Präsidentschaft gegen den Ex-Ministerpräsidenten Ahmed Schafik durchgesetzt. Das Ergebnis war am Sonntag verkündet worden.
Das Interview mit der iranischen Agentur war nach Angaben aus Mursis Wahlkampf-Team noch vor der Verkündung des Wahlergebnisses geführt worden. Darin sprach er sich auch für das Rückkehrrecht der Palästinenser aus, die in den Nahostkriegen fliehen mussten oder vertrieben wurden. «Dieses Thema ist für uns enorm wichtig, und in der Hinsicht werden wir auch den (mit Israel geschlossenen) Friedensvertrag von Camp David revidieren», sagte Mursi.
Die angesprochenen neuen außenpolitischen Akzentsetzungen werde er jedoch «nicht alleine treffen», sagte Mursi weiter. Wahrscheinlich spielte er darauf an, dass sich der Oberste Militärrat, der seit dem Sturz Mubaraks in Ägypten den Ton angibt, die Mitsprache in außenpolitischen und militärischen Fragen vorbehält.
dpa - Bild: str (afp)