Die neue griechische Regierung stößt mit ihrer Forderung nach mehr Zeit für die Umsetzung des Sparprogramms auf Widerstand. EU-Ratspräsident Van Rompuy wies darauf hin, dass mit einem größeren Zeitfenster zusätzliche Kosten für die Mitgliedsstaaten verbunden seien.
Auch der deutsche Bundesfinanzminister Schäuble forderte Athen auf, die vereinbarten Reformen ohne zu zögern zu verwirklichen, anstatt schon wieder zu fragen, was denn die anderen noch tun könnten.
Die neue griechische Regierung hatte am Samstag eine Liste mit Änderungswünschen für das Sparprogramm vorgelegt. Unter anderem will sie zwei Jahre mehr Zeit zur Umsetzung bekommen und gekürzte Leistungen an Geringverdiener wieder einführen, um das Wachstum zu fördern.
Grundlegende Reform der Rentensysteme
EU-Ratspräsident Van Rompuy will, dass alle EU-Mitgliedsstaaten ihre Rentensysteme reformieren. Das sagte er in einem Interview mit der deutschen Zeitung "Welt am Sonntag". Dabei tritt er für eine Verpflichtung der einzelnen Mitglieder ein und nicht für eine Reform auf freiwilliger Basis. Die Altersversorgung müsste der höheren Lebenserwartung angepasst werden, so Van Rompuy. Die Menschen müssten daher länger arbeiten.
Ende der Woche findet ein zweitägiger EU-Gipfel statt, bei dem die Reform der Rentensysteme auf der Tagesordnung steht. Der griechische Ministerpräsident Samaras kann wegen einer Augenerkrankung nicht am EU-Gipfel in der nächsten Woche teilnehmen.
vrt/dpa/rkr/sh - Bild: Bertrand Langlois (afp)