Der Täter, der sich als angebliches Mitglied des Terrornetzwerkes Al-Kaida bezeichnete, wurde verletzt. Seine verbliebenen zwei Geisel wurden befreit, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeikreise.
Der Tatort lag unweit von dem Wohnhaus entfernt, in dem am 22. März der Serienkiller Mohammed Merah von der Polizei erschossen worden war. Auch er hatte erklärt, Al-Kaida nahezustehen.
Geiselnehmer ist Überzeugungstäter
Der Geiselnehmer ist nach eigener Ansicht ein religiöser Überzeugungstäter. Das gab der zuständige Staatsanwalt Michel Valet am Mittwoch nach Angaben des TV-Nachrichtensenders BFM auf einer Pressekonferenz bekannt. Der Täter habe es nicht auf Geld abgesehen.
Er hatte am Mittag eine seiner vier Geiseln freigelassen. Wenig später hörten Augenzeugen einen erneuten Schuss. Der Täter wollte die Polizeieinheit sprechen, die am 22. März den Serientäter Mohamed Merah - der zuvor bei Toulouse sieben Menschen getötet hatte - erschossen hatte.
Der Mann hatte in einer Bank in der südfranzösischen Stadt Toulouse vier Geiseln genommen. Er habe gegen 11:00 Uhr das Geldinstitut betreten und einen Schuss abgegeben. Neben dem Bankdirektor seien drei weitere Menschen in seiner Gewalt.
Die Geiselnahme erregte in Frankreich besondere Aufmerksamkeit, weil sie sich in Toulouse ereignete. Aus dieser Stadt kam der Attentäter Mohamed Merah, der ebenfalls erklärt hatte, dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahezustehen. Merah hatte im März sieben Menschen erschossen, darunter drei Kinder und einen Lehrer an einer jüdischen Schule in Toulouse. Er wurde am 22. März bei der spektakulären Stürmung seiner Wohnung durch Kräfte der Spezialeinheit Raid getötet.
dpa/est/mh - Eric Cabanis (afp)