Es könne global keine nachhaltige Entwicklung geben, wenn die Belange von fast einer Milliarde hungernder Menschen nicht berücksichtigt würden, sagte die WFP-Direktorin Ertharin Cousin mit Blick auf den am Mittwoch beginnenden UN-Gipfel zu nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro.
Es gebe in vielen Ländern deutliche Fortschritte bei der Armuts- und Hungerbekämpfung. "Das reicht aber nicht. Mit einer wachsenden Weltbevölkerung, die 2030 vermutlich bei acht und 2050 bei 9,5 Milliarden liegt, haben wir nicht den Luxus, nur zu reflektieren, was wir getan haben. Wir haben die Verantwortung, nach vorne zu schauen zu dem, was wir tun müssen", sagte Cousin der Nachrichtenagentur dpa am Montag in Rio.
Das Millenniumsziel, Armut und Hunger bis 2015 zu halbieren, sei global noch nicht erfüllt. "Das ist auch in viel zu vielen Ländern der Subsahara-Region Afrikas der Fall." Mit Blick auf die Rio+20- Vorverhandlungen teile sie die Enttäuschung vieler Kritiker nicht. Sie sei durch die Gespräche vielmehr ermutigt, dass es gelingen könne, nachhaltige Entwicklung zu einem Meilenstein für ein Wohlergehen der gesamten Erdbevölkerung zu machen.
dpa/jp - Bild: Cesar Quiroz (afp)
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