Blindwütiger Terror hat im Irak am Wochenende 37 Menschen das Leben gekostet.
Bei Bombenanschlägen am Samstag kamen nach Angaben der Sicherheitsbehörden 29 schiitische Pilger ums Leben. Am Sonntag starben ein Kind, ein erwachsener Zivilist, ein Wachmann einer türkischen Firma, ein Polizist und vier Soldaten.
Auch der politische Streit zwischen den Regierungsparteien eskalierte erneut. Die Sprecherin der von Sunniten und einigen säkularen Kräften gegründeten Irakischen Liste, Majsun al-Damludschi, forderte die Parteien des Schiiten-Blocks im Parlament auf, aus ihren Reihen einen Politiker zu bestimmen, der Ministerpräsident Nuri al-Maliki ersetzen soll. «Al-Maliki lehnt die Idee der Partnerschaft generell ab und duldet keinerlei Kritik», sagte sie. Deshalb könne er keiner Koalitionsregierung vorstehen.
Die irakische Regierung wird von den religiösen Parteien der Schiiten dominiert, die zum Teil enge Beziehungen zu Teheran unterhalten. Die Angehörigen der sunnitischen Minderheit hatten in Bagdad unter dem früheren Diktator Saddam Hussein den Ton angegeben, der 2003 von der US-Armee gestürzt worden war. Im mehrheitlich schiitischen Irak wird derzeit in großen religiösen Feiern des schiitischen Imams Mussa al-Kadhim (745-799) gedacht, dessen Gebeine im Schrein von Kadhimija aufbewahrt werden. Schätzungen zufolge nahm an den mehrtägigen Feierlichkeiten in diesem Jahr eine Million Menschen teil.
dpa - Bild: Ahmad Al-Rubaye (afp)