Am Morgen haben landesweit die Wahllokale in dem vom Staatsbankrott bedrohten Land geöffnet. Um die 300 Mandate kämpfen 21 Parteien, wahlberechtigt sind rund 9,7 Millionen Griechen.
Zentrales Thema in Griechenland ist das umstrittene Sparprogramm, das für Millionen erhebliche Einschnitte bedeutet. Letztlich geht es um die Frage, ob Athen in der Eurozone bleibt oder nicht - mit unvorhersehbaren internationalen Auswirkungen.
Zuletzt signalisierten hochrangige EU-Vertreter Entgegenkommen. Den Griechen könne mehr Zeit gegeben werden, den im Gegenzug für die Milliardenhilfen vereinbarten harten Sparkurs umzusetzen. Über die Inhalte könne aber nicht noch einmal diskutiert werden, machte auch die deutsche Bundeskanzlerin Merkel deutlich.
Alle Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Konservativen der Nea Dimokratia (ND) und dem Bündnis der radikalen Linken (Syriza) voraus. Die Konservativen setzen sich für die Einhaltung des versprochenen Reform- und Sparkurses ein. Jedoch wollen sie eine erhebliche Lockerung der Sparmaßnahmen aushandeln. Das Linksbündnis will dagegen die Sparauflagen der internationalen Geldgeber auf Eis legen.
Es gilt als sicher, dass keine Partei die absolute Mehrheit erreichen wird. Auch diesmal muss dann eine Koalitionsregierung gebildet werden. Nach den Wahlen am 6. Mai war keine tragfähige Mehrheit zustande gekommen.
dpa/est - Bild: Louisa Gouliamaki (afp)