Es wird erwartet, dass Cameron ausführlich zur Rolle der Regierung bei Murdochs Versuch befragt wird, die komplette Kontrolle über den hochprofitablen Fernsehkonzern BSkyB zu übernehmen. Die Befragung ist ganztägig.
Murdoch hält 39 Prozent von BSkyB und wollte auch die restlichen Anteile erwerben. Cameron hatte dem Murdoch-kritischen Wirtschaftsminister Vince Cable die Medienaufsicht kurz vor dem geplanten Milliardendeal entzogen und sie Kultur- und Medienminister Jeremy Hunt übertragen. Inzwischen stellte sich heraus, dass sich Hunt vor der Ernennung für den umstrittenen Deal ausgesprochen hatte und über sein Büro enge Kontakte zu Murdoch-Lobbyisten hielt. Auf dem Höhepunkt des Skandals im Sommer 2011 zog sich Murdoch von dem Deal zurück.
Cameron wird vor dem von Lordrichter Brian Leveson geleiteten Ausschuss auch dazu Stellung nehmen müssen, dass er mit Andy Coulson einen ehemaligen Murdoch-Journalisten zu seinem Regierungssprecher gemacht hatte. Coulson kam 2007 zu Cameron, nachdem er wegen der Abhöraffäre als Chefredakteur der inzwischen eingestellten Skandal-Zeitung "News of the World" hatte zurücktreten müssen. Anfang 2011 verließ Coulson die Downing Street. Gegen ihn wird als eine der möglichen Schlüsselfiguren in dem Abhörskandal ermittelt. Cameron hatte in der Vergangenheit außerdem enge persönliche Kontakte zur ehemaligen Murdoch-Managerin Rebekah Brooks zugeben müssen.
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