Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt, die bis 1. Juli auch den EU-Ratsvorsitz innehat, begründete kurz vor dem Turnierauftakt in der Zeitung "Politiken", warum sich ihr Kabinett anders als etwa Deutschland und der Nachbar Schweden gegen einen Politiker-Boykott der Spiele in der Ukraine entschieden hat: "Wir möchten Sport und Politik gern voneinander getrennt halten."
Zum Besuch von Kulturminister Uffe Elbæk beim ersten Gruppenspiel der Dänen gegen die Niederlande am Samstag meinte sie: "Der Minister soll vor allem vor Ort sein, um die dänische Nationalelf zu unterstützen." Elbæk selbst erklärte, er werde bei seiner Visite auch versuchen, mit Oppositionellen in Kontakt zu kommen, fügte aber in "Politiken" hinzu: "Wenn das vor oder nach dem Spiel überhaupt praktisch möglich ist."
Die bürgerliche Opposition in Kopenhagen verlangt von Thorning-Schmidts Mittelinks-Regierung, die EM-Spiele in der Ukraine zu boykottieren. Europäische Spitzenpolitiker wie die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten sich wegen der politischen Lage Reisen zu Partien in die Ukraine bislang offen gehalten.
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