Dies geschehe, um die Verhandlungen nicht zu gefährden, sagte er der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). "Die P5+1 (die fünf ständigen UN-Sicherheitsratsmitglieder USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland) wollen unbedingt irgendein Ergebnis erzielen und haben die Forderungen deswegen so abgesenkt", sagte Netanjahu.
Der unter Androhungen von weiteren Sanktionen geforderte Stopp der Urananreicherung auf 20 Prozent sei völlig ungeeignet. "Der Iran könnte jetzt jederzeit die niedrige Anreicherung stoppen und sein Atomprogramm wäre trotzdem in keiner Weise zurückgeworfen", sagte Netanjahu.
Um die Führung in Teheran von der Entwicklung von Atomwaffen abzuhalten müssten nach Ansicht des israelischen Regierungschefs drei Punkte erfüllt werden: "Erstens, jegliche Uran-Anreicherung muss beendet werden. Zweitens, alles angereicherte Material muss den Iran verlassen. Drittens, die unterirdische Anlage bei Ghom muss geschlossen werden."
Wenn der Iran wirklich nur an friedlicher Nutzung der Nuklearenergie interessiert sei, so Netanjahu, könne das Regime diesen Forderungen problemlos nachkommen. "Aber sie wollen eben Atomwaffen."
dpa/est - Archivbild: Allison Shelley (afp)