Danach wurden von August 2010 bis Juli 2011 rund 6400 Quadratkilometer Regenwald zerstört und damit acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum 2009/2010.
"Ich habe die Ehre, die niedrigste Abholzungsrate des Amazonas-Gebietes in seiner Geschichte zu verkünden", sagte Umweltministerin Izabella Teixeira am Dienstag anlässlich des Tages der Umwelt in Brasília.
Nach Angaben von Staatspräsidentin Dilma Rousseff handelt es sich um den niedrigsten Stand seit Beginn der Satelliten-Aufzeichnungen 1988 durch das staatliche Institut für Weltraumforschung (INPE). Die Größe der zerstörten Fläche entspricht immer noch zweieinhalb mal der Fläche des Saarlandes. Die höchste Rate wurde im Jahr 2004 registriert, als 27.000 Quadratkilometer Regenwald in Brasilien der Motorsäge oder dem Feuer zum Opfer fielen.
Die Waldzerstörung wird in Brasilien für nahezu zwei Drittel der klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlich gemacht. Brasilien will seine CO2-Emissionen bis 2020 drastisch reduzieren und die Waldabholzung dazu um 80 Prozent verringern. Rousseff hatte erst kürzlich ein Teil-Veto gegen die Novelle des Waldgesetzes (Código Florestal) eingelegt, um eine geplante Aufweichung des Waldschutzes zumindest einzugrenzen. Der Kongress muss nun erneut entscheiden.
Der Schutz der Wälder gehört zu den Themen des "Rio+20"-Gipfels vom 20. bis 22. Juni in Rio de Janeiro, zu dem mehr als 100 Staats- und Regierungschefs erwartet werden.
dpa/est - Archivbild: Marcelo Sayao (epa)