Solche Attacken habe es immer schon gegeben, sagte er am Montagabend in der Nachrichtensendung TG1 des italienischen Fernsehens Rai. Diesmal seien sie aber "gezielter, manchmal auch grausam, zerfleischender und organisiert".
Jedoch lasse sich Papst Benedikt XVI. "gewiss nicht einschüchtern von derlei Angriffen", sagte Bertone, den man als Regierungschef oder die Nummer zwei im Vatikan bezeichnen könnte. Erst am vergangenen Wochenende waren in der als "Vatileaks" bekannten Enthüllungsaffäre weitere vertrauliche Dokumente aus dem Vatikan publik geworden.
Die italienische Zeitung "Repubblica" berichtete, ihr seien von einem anonymen Informanten drei weitere Schreiben zugespielt worden. Vor rund anderthalb Wochen hatte man den Kammerdiener des Papstes unter dem Vorwurf festgenommen, Dokumente aus dem Vatikan gestohlen zu haben.
"Das Traurigste an diesem Geschehen und an diesen Taten ist die Verletzung der Privatsphäre des Heiligen Vaters und seiner engsten Mitarbeiter", sagte Bertone, der sich erstmals direkt zu den "Vatileaks"-Vorfällen äußerte. Doch alle, die derzeit um den Papst herum seien und mit ihm arbeiteten, würden von seiner "großen moralischen Kraft" unterstützt.
dpa/jp - Bild: Daniel Dal Zennaro (afp)