"Eine vollwertige Partnerschaft ist unmöglich, solange es eine Visa-Barriere für die Bürger unserer Länder gibt", sagte Putin nach Angaben der Agentur Interfax am Montag in St. Petersburg.
Der in den Kreml zurückgekehrte Putin traf sich in seiner Heimatstadt mit EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und Kommissionschef José Manuel Barroso.
Russland und die Europäische Union diskutieren bereits seit langem über ein Ende der Visapflicht. Brüssel wolle keine "künstliche Frist" festsetzen, verlautete vor dem Russland-EU-Gipfel aus EU-Kreisen.
Russland wolle mit der EU einen Dialog über die Prinzipien echter Partnerschaft führen, kündigte Putin an. "Russland ist an einer starken EU interessiert", sagte der Kremlchef. Er bescheinigte der EU bei der Bewältigung der Finanzkrise Kampfgeist und Professionalität. «Wir hoffen, dass es unseren Kollegen in der Eurozone gelingt, mit den Schwierigkeiten fertig zu werden», sagte er und sicherte der Europäischen Union die Unterstützung Russlands bei dieser Politik zu.
Russland hat die drittgrößten Währungsreserven der Welt und hält etwa 40 Prozent seiner Rücklagen in Euro. Putin sagte, dass er die optimistische Einschätzung der EU-Kommission zur Zukunft des Euro teile. EU-Kommissionspräsident Barroso dankte Putin für das «Vertrauen» in die europäische Gemeinschaftswährung.
Im Syrien-Konflikt hat die EU-Spitze den russischen Präsidenten Putin nicht zu einem schärferen Kurs gegen die Führung in Damaskus bewegen können. Beide Seiten hätten weiter unterschiedliche Ansichten, sagte EU-Ratspräsident Van Rompuy in St. Petersburg. Russland und die EU seien sich aber einig, dass der «Teufelskreis der Gewalt» in Syrien durchbrochen werden müsse, bevor es zu einem offenen Bürgerkrieg komme. Die UN-Vetomacht Russland ist ein Verbündeter Syriens.
dpa/est - Bild: Kirill Kudryavtsev (afp)