Spanien steht trotz seiner Finanz- und Bankkrise nach Ansicht von Ministerpräsident Mariano Rajoy nicht am Rande des Abgrunds. Er rief die Unternehmer des Landes auf, die Ruhe zu bewahren.
"Spanien ist ein solides Land", sagte Rajoy. "Wir werden aus eigener Anstrengung und mit der Unterstützung unserer EU-Partner das Unwetter (auf den Märkten) überstehen."
Der Regierungschef warnte davor, eine übertriebene Schwarzmalerei zu betreiben und Schreckensszenarien zu beschwören. "Spanien wird nicht Schiffbruch erleiden", sagte Rajoy. Er sei zuversichtlich, dass die Probleme der europäischen Währungsunion in relativ kurzer Zeit gelöst würden.
Spanien war in dieser Woche unter den Druck der Finanzmärkte geraten. Die Risikoaufschläge, die das Land für die Zinsen seiner Staatsanleihen zahlen muss, stiegen auf ein Niveau, das auch nach Einschätzung der Regierung auf die Dauer nicht finanzierbar ist. Vor allem die Krise um die marode Großbank Bankia hatte dazu geführt, dass die Lage sich verschärfte. Das viertgrößte Geldinstitut des Landes will vom Staat mehr als 23 Milliarden Euro für seine Sanierung bekommen.
dpa - Bild: Pierre-Philippe Marcou (afp)