Die birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hat die internationale Gemeinschaft vor zu viel Optimismus gegenüber den Reformen ihrem Heimatland gewarnt. Birma sei noch immer in einer sehr frühen Phase des Demokratisierungsprozesses.
Deshalb sei eine gesunde Skepsis gefragt, sagte die Friedensnobelpreisträgerin auf einem regionalen Weltwirtschaftsforum für Ostasien in Thailand. Es ist ihre erste Auslandsreise seit 24 Jahren.
Suu Kyi rief die Unternehmer auf, in ihr Land zu investieren. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit dürfe nicht zu Korruption und Ungleichheit führen. Sie rief Investoren und Entwicklungsgeldgeber zu Transparenz auf, um sicherzustellen, dass Projekte nicht nur einigen Wenigen zu Gute kommen.
Suu Kyi (66) stand in der einstigen Militärdiktatur 15 Jahre unter Hausarrest. Sie kam im November 2010 frei. Die Junta etablierte 2011 eine auf dem Papier zivile Regierung. Suu Kyi gewann am 1. April dieses Jahres bei Nachwahlen einen Sitz im Parlament. Ihre Partei, die Nationalliga für Demokratie (NLD), hat allerdings nur 37 von 440 Sitzen im Unterhaus.
Suu Kyi will sich im Parlament in erster Linie für die Beseitigung von Entwicklungshürden einsetzen. Sie kritisierte etwa das Lizenzsystem, das den Verkauf von Mobiltelefonen reguliert. So etwas behindere nur die wirtschaftliche Entwicklung.
vrt/dpa/jp - Bild: Pornchai Kittiwongsakul (afp)