«Es gibt nichts, das auf Hilfe anderer hindeutet», sagte der Polizeiexperte Kenneth Wilberg vor Gericht. Die Ermittler sind fest davon überzeugt, dass die angebliche Zugehörigkeit des Norwegers zu einem «Orden der Tempelritter» frei erfunden ist. Breivik will andere «Tempelritter» bei Auslandsreisen getroffen haben. Zur Einstufung dieser Behauptung als Lüge meinte er vor Gericht: «Das ist gut. Dann muss ich mir keine Sorgen machen, dass die anderen entdeckt werden.»
Auch mit der Verbreitung eines rechtsradikalen «Manifestes» unmittelbar vor den Anschlägen am 22. Juli vergangenen Jahres hatte sich Breivik als Teil eines «Netzwerkes» Gleichgesinnter darzustellen versucht. Der Polizeiexperte Wilberg sagte dazu aus, der Attentäter habe den Text von 1500 Seiten an 8000 Adressaten senden wollen. Er habe aber nur etwa 1000 erreicht.
Breivik selbst bekennt sich zu seiner Verantwortung für die Autobombe in Oslo, durch die acht Menschen starben, sowie das anschließende Massaker auf der Insel Utøya, wo er 69 Teilnehmer eines sozialdemokratischen Jugendlagers umbrachte. Das Urteil in dem seit Mitte April laufenden Verfahren wird im Juli erwartet. Entscheidende Bedeutung kommt dabei der Gerichtsentscheidung über Breiviks Zurechnungsfähigkeit zu.
dpa