Die Mitarbeiter der Hilfsorganisation Arche de Zoé wurden gleich nach ihrer Ankunft gestern Abend einem Staatsanwalt vorgeführt. Ihre Familien und Unterstützer, die mit Plakaten am Flughafen Le Bourget bei Paris warteten, bekamen sie zunächst nicht zu Gesicht. Heute Vormittag durften die Angehörigen die Verurteilten erstmals im Gefängnis besuchen.
Die Strafe soll demnächst in eine Haftstrafe umgewandelt werden, weil es in Frankreich keine Zwangsarbeit gibt.
Die Franzosen hatten im Oktober versucht, 103 afrikanische Kinder illegal nach Frankreich zu bringen und an französische Familien zu vermitteln. Tschadische Sicherheitskräfte hatten dies in letzter Minute verhindert. Angeblich handelte es sich um Waisenkinder aus der sudanesischen Krisenregion Darfur. Später stellte sich allerdings heraus, dass die meisten von ihnen Familie hatten und nicht aus Darfur stammten. Die Affäre hatte zu heftigen Protesten im Tschad und zu Spannungen zwischen N'Djamena und der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich geführt.
Verurteilte Arche-de-Zoé-Mitarbeiter in Frankreich inhaftiert
Zwei Tage nach ihrer Verurteilung im Tschad zu acht Jahren Zwangsarbeit wegen versuchter Kindesentführung sind sechs Franzosen in Frankreich inhaftiert worden.