"Die IAEA wird von einigen Ländern dazu gedrängt, die Anlage Parchin zu kontrollieren, aber wir haben uns noch nicht darauf verständigt." Die "nötigen Dokumente", die eine Kontrolle rechtfertigten, habe Teheran noch nicht erhalten, sagte der Direktor des iranischen Atomprogramms, Ferejdun Abbasi, der Nachrichtenagentur Isna am Sonntag.
Die IAEA befürchtet, dass der Iran verdächtige Spuren eines mögliches Atomwaffenprogramms in der Forschungsanlage Parchin beseitigen könnte. In Parchin seien lange keine besonderen Aktivitäten beobachtet worden, aber jetzt gebe es rund um die verdächtigen Gebäude so viel Betrieb, dass der Verdacht bestehe, eine wirksame Überprüfung solle verhindert werden.
Abgesehen vom Zugang zu der militärischen Anlage nahe Teheran, fordert die IAEA vom Iran, die umstrittene Urananreicherung auf 20 Prozent zu stoppen. Sie gilt als wichtiger Schritt in Richtung einer höheren Anreicherung, mit der auch waffenfähiges Uran hergestellt werden könnte. Abbasi spielte herunter, dass die IAEA auf 27 Prozent angereichertes Uran in der unterirdischen iranischen Atomanlage Fordo entdeckt hatte. Er machte technische Fehler dafür verantwortlich.
Die Atomgespräche zwischen Repräsentanten der internationalen Staatengemeinschaft und des Irans sollen am 18. und 19. Juni in Moskau fortgesetzt werden.
Iran will angeblich ein zweites Atomkraftwerk bauen
Der Iran will angeblich ein zweites Atomkraftwerk bauen. Das Staatsfernsehen berichtete unter Berufung auf den Chef des iranischen Atomprogramms, Fereydoun Abbassi Dawani, die Bauarbeiten sollten im kommenden Jahr im südlichen Buschehr beginnen.
In Buschehr ist seit Herbst 2011 bereits ein Atomkraftwerk in Betrieb, das in jahrzehntelanger Bauzeit mit russischer Hilfe errichtet worden war. Das neue Kernkraftwerk soll den Angaben zufolge eine Leistung von tausend Megawatt haben.
dpa/est/mh