Der Prozess gegen ihn in Den Haag hätte nach ihren Worten vermutlich in Kürze mit einer Verurteilung zu lebenslänglicher Haft geendet. «Vielleicht hatte er sich das alles ersparen wollen», sagte Del Ponte der römischen Zeitung «La Repubblica».
Der 64-jährige Milosevic, der gestern in seiner Zelle tot gefunden wurde, sei stets medizinisch gründlich untersucht und überwacht worden, sagte Del Ponte. Das Gericht habe ihm vor Weihnachten den Wunsch verweigert, in Moskau medizinisch behandelt zu werden, denn die Behandlung sei auch in Den Haag möglich gewesen. Zudem habe man befürchtet, Milosevic könnte aus Moskau nicht mehr zurückkehren. Die Beschuldigung seiner Ehefrau Mira, er sei vergiftet worden, bezeichnete die Chefangklägerin als absurd.
UN-Anklägerin Del Ponte schließt Selbstmord Milosevics nicht aus
Die UN-Chefanklägerin beim UN- Kriegsverbrechertribunal, Carla Del Ponte, schließt einen Selbstmord des jugoslawische Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic nicht aus.