Burhan Ghaliun, der sich in Paris aufhält, soll noch bis zur Wahl seines Nachfolgers am 9. Juni im Amt bleiben. In den vergangenen Wochen hatte die Kritik an dem angeblich zu wenig demokratischen Führungsstil des SNC-Führungsgremiums zugenommen. Ghaliun hatte daraufhin seinen Rücktritt angeboten. Die Lokalen Koordinierungskomitees der Syrischen Revolution, die seit März 2011 den Widerstand gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad organisieren, hatte zuletzt erklärt, der Graben zwischen dem SNC und den Aktivisten vor Ort werde immer größer.
Die staatliche syrische Presse schürt unterdessen Zweifel an der Unparteilichkeit der UN-Militärbeobachter, die im April als Teil eines Friedensplans nach Syrien geschickt worden waren. Die Zeitung "Al-Thawra" schrieb in ihrer Ausgabe vom Donnerstag, hinter den Beobachtern stünden zum Teil Regierungen, die in Syrien eigene Interessen vertreten. Es sei zu hoffen, dass dies keinen Einfluss auf den Bericht haben werde, den der UN-Vermittler Kofi Annan demnächst dem Sicherheitsrat vorlegen werde.
Aktivisten meldeten, am Donnerstagmorgen seien landesweit neun Menschen Opfer der Gewalt der Regierungstruppen geworden. In einigen Regionen, in denen inzwischen dauerhaft UN-Beobachter stationiert sind, hätten die Aktionen des Regimes zur Unterdrückung der Opposition etwas nachgelassen, sagte ein Aktivist.
dpa/est