Im Schlagabtausch zwischen China und den Philippinen wird der Ton immer schärfer. Aus Empörung über chinesische Territorialansprüche im Südchinesischen Meer haben in Manila am Freitag Hunderte Menschen vor der chinesischen Botschaft protestiert. Die Polizei hielt Demonstranten zurück, die eine chinesische Flagge verbrennen wollten.
In China reagierten die Staatsmedien mit Drohgebärden. China sei "auf alles vorbereitet", falls der Konflikt eskalieren sollte, schrieb die Zeitung "China Daily". China beansprucht weite Teile des Südchinesischen Meeres, wo teilweise große Öl- und Gasvorkommen vermutet werden. Dagegen protestieren außer den Philippinen auch Vietnam, Malaysia und Brunei.
Ton zwischen China und Philippinen verschärft
Seit Wochen verschärft sich der Ton zwischen China und den Philippinen. Auslöser war am 10. April die Ankunft chinesischer Fischer an einem unbewohnten Atoll, dem Scarborough-Riff. Die Chinesen nennen das Gebiet Huangyan. Es liegt rund 230 Kilometer von den Philippinen und 870 Kilometer von der chinesischen Küste entfernt.
Chinesische Fischer fischen dort unter dem Schutz von Aufklärungsbooten, die die philippinische Marine auf Distanz halten. Nach philippinischer Lesart sind sie Wilderer. China zählt das Riff nach eigener Darstellung seit 1935 zu seinem Territorium. Chinesische Fischer fischten dort seit Generationen, berichteten Zeitungen.
Import von philippinischen Früchten gedrosselt
China hatte am Montag den philippinischen Geschäftsträger in Peking zum dritten Mal einbestellt. Zudem wurde der Import von philippinischen Früchten gedrosselt. Die chinesische Behörde für Qualitätsüberwachung, Inspektion und Quarantäne hat strengere Untersuchungen bei der Einfuhr angeordnet, weil "Insekten und Bakterien" auf philippinischen Früchten gefunden worden seien.
"China will eigentlich keine militärische Gewalt gegen die Philippinen anwenden", sagte Cheng Xiaohe, Professor für internationale Beziehungen an der Volksuniversität. "Ein Einsatz gegen ein so schwaches Militär (wie das philippinische) bringt Chinas nichts. Das ist nicht ehrenhaft."
dpa - Bild: Ted Aljibe (afp)