Bankchef Jamie Dimon sah sich am späten Donnerstag (Ortszeit) gezwungen, persönlich die Anleger zu informieren. Die Verluste seien selbstverschuldet, sagte er in einer eilig anberaumten Telefonkonferenz.
Er sprach von "ungeheuerlichen Fehlern", Schlampereien und falsche Entscheidungen. Derzeit werde untersucht, wie es genau dazu kommen konnte.
Der Bankchef musste einräumen: "Es kann noch schlimmer werden." Denn die Finanzwetten laufen weiter. Die Bank will nicht überhastet aus den Geschäften aussteigen und damit noch größere Verluste riskieren.
Für die verantwortliche Sparte der Bank sagte Dimon einen Verlust von 800 Millionen Dollar im laufenden Quartal voraus. Er lehnte es mehrfach ab, die Details der problematischen Finanzwetten offenzulegen.
Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um 6 Prozent und zog dabei auch andere Banktitel in den Keller. Derartige Fehlschläge ist man von JPMorgan Chase nicht gewohnt. Die New Yorker Bank ist das bestverdienende Kreditinstitut der Vereinigten Staaten und war fast ohne Blessuren durch die Finanzkrise gesteuert. Im ersten Quartal lag der Gewinn bei unterm Strich 5,4 Milliarden Dollar.
vrt/sf/jp - Bild: Justin Lane (epa)