Israel müsse eine angemessene Lösung für das Problem finden, forderte Filippo Grandi, Generalbeauftragter des UN-Hilfswerks für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNWRA), am Donnerstag. Zwei Häftlinge im Hungerstreik seien unmittelbar vom Tod bedroht. Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte am Mittwoch große Sorge über den Zustand der Gefangenen geäußert und eine sofortige Lösung gefordert.
Nach Angaben der israelischen Gefängnisbehörde vom Donnerstag befinden sich knapp 1600 palästinensische Häftlinge im Hungerstreik. Die Sprecherin Sivan Weizman betonte am Dienstag, keiner von ihnen sei in Lebensgefahr. Alle bekämen Infusionen mit lebensnotwendigen Nährstoffen. Zwölf seien in intensiverer medizinischer Behandlung.
Die israelische Organisation Ärzte für Menschenrechte (PHRI) warnt jedoch, das Leben des 27-jährigen Bilal Diab und des 33-jährigen Thaer Halahla, beide Mitglieder der radikalen Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, sei nach mehr als 70 Tagen Hungerstreik in Gefahr. Beide verweigern schon seit Ende Februar die Nahrungsaufnahme.
Mit der im April begonnenen Massen-Protestaktion wollen die Palästinenser gegen die Haftbedingungen sowie die sogenannte Verwaltungshaft protestieren. Davon sind zurzeit rund 300 Häftlinge betroffen. Dabei können Verdächtige ohne Anklage nur aufgrund geheimer Ermittlungsergebnisse für jeweils verlängerbare Zeiträume von sechs Monaten festgehalten werden.
dpa/mh - Bild: Youssef Badawi (epa)