Das Innenministerium teilte mit, nach dem Anschlag seien 55 Leichen und "die sterblichen Überreste von 15 weiteren Menschen" geborgen worden. Die Zahl der Verletzten bezifferte das Ministerium auf 375. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.
Das sogenannte Palästina-Verhörzentrum ist eine der am meisten gefürchteten Einrichtungen des Sicherheitsapparates des Regimes von Präsident Baschar al-Assad. Viele politische Gefangene wurden dort gefoltert.
Die Opposition behauptete, das Regime habe den Anschlag verüben lassen, um die Revolution im Land als Werk islamistischer Terroristen darzustellen. Beweise für diese Version legten die Regimegegner allerdings nicht vor.
Die Vorgehensweise und die Zerstörung erinnerten an Terroranschläge im Irak. Das staatliche Fernsehen zeigte Aufnahmen verkohlter Leichen.
Ein dpa-Mitarbeiter vor Ort sagte, etwa 30 Autos seien durch die Explosion im Al-Kazzaz-Viertel zerstört worden. Mehrere Gebäude wurden stark beschädigt.
Der großen Explosion ging nach Angaben von Anwohnern eine kleinere Explosion am gleichen Ort voraus. Noch in weit entfernten Stadtvierteln klirrten die Fenster der Gebäude. Regimegegner veröffentlichten ein Video, das verängstigte Zivilisten zeigt, die nach dem Anschlag in Panik durch die Gassen des Viertels laufen.
dpa/sh - Bild: Louai Beshara (afp)