Die europäische Gemeinschaftswährung fiel im asiatischen Handel bis auf 1,2965 Dollar und wurde zuletzt nur leicht erholt bei 1,2982 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag noch auf 1,3025 (Montag: 1,3033) Dollar festgesetzt.
Die Risikofreude der Investoren leidet nach wie vor unter der unübersichtlichen politischen Lage in Griechenland. Die Aussichten auf eine handlungsfähige Regierung schwinden weiter, Neuwahlen werden immer wahrscheinlicher. An den Finanzmärkten werden Ausstiegsszenarien aus dem Euro gehandelt, nachdem in Athen zuletzt von einem Schuldenmoratorium gesprochen wurde.
Enttäuschende Nachrichten kamen am Morgen zudem aus Japan, wo sich der Index der Frühindikatoren schwächer als erwartet entwickelte. Ein überraschender Anstieg der deutschen Exporte im März konnte dem Euro zuletzt zwar etwas Auftrieb geben, aber keine wirkliche Unterstützung liefern.
Spanien: Rendite über sechs Prozent - auch Italien unter Druck
An den Anleihemärkten der Euro-Krisenländer Spanien und Italien hat sich die Stimmung zur Wochenmitte wieder deutlich eingetrübt. In der viertgrößten Euro-Wirtschaft Spanien stieg die Rendite für zehnjährige Staatspapiere am Mittwoch erstmals seit Mitte April wieder über die Marke von sechs Prozent. Unter Druck standen auch italienische Staatstitel.
Als ausschlaggebend gilt zum einen die politisch vertrackte Lage beim größten Sorgenkind Griechenland und die zusehends unter Druck stehenden Banken Spaniens. So wird es immer wahrscheinlicher, dass der spanische Staat dem Bankensektor, der immer stärker unter der 2008 geplatzten Immobilienblase leidet, unter die Arme greifen muss.
In Spanien stieg die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen im Vormittagshandel auf bis zu 6,02 Prozent. Der Risikoaufschlag zu deutschen Papieren gleicher Laufzeit beträgt mithin fast viereinhalb Prozentpunkte. Das ist der höchste Stand seit Ende November 2011 - also noch bevor die Europäische Zentralbank (EZB) die Lage mit zwei gewaltigen Geldspritzen sichtlich beruhigen konnte. Noch stärker standen in Spanien kurz laufende Staatstitel unter Druck.
In der drittgrößten Euro-Volkswirtschaft Italien trübte sich die Stimmung ebenfalls deutlich ein. Allerdings liegt das dortige Renditeniveau unter dem in Spanien. Derzeit rentieren zehnjährige italienische Titel mit gut 5,5 Prozent und damit einen halben Prozentpunkt unter spanischen Papieren. Bereits in den vergangenen Monaten hatten sich die Renditen in Spanien und Italien zumeist gleichgerichtet bewegt.
dpa/est - Archivbild: Philippe Huguen (afp)