Die US-Ermittlungsbehörde FBI hatte für die Ergreifung des Jemeniten, der an dem Anschlag auf das Kriegsschiff USS-Cole im Jahr 2000 beteiligt gewesen sein soll, eine Prämie in Höhe von bis zu fünf Millionen Dollar ausgesetzt. Bei dem Anschlag vor der jemenitischen Küste waren damals 17 US-Marinesoldaten ums Leben gekommen.
Al-Kuso (37) war zwar schon mehrfach totgesagt worden und dann später wieder auf der Bildfläche erschienen. Diesmal sieht es jedoch so aus, als hätten die Amerikaner ihr Ziel getroffen. Denn wenige Stunden nach der Attacke griffen Al-Kaida-Kämpfer in der von ihnen kontrollierten Region Sindschibar im Süden zwei Militärstützpunkte an.
Jemenitische Beobachter vermuteten, dass dies eine Racheaktion für die Tötung von Al-Kuso sein sollte. Bei den Angriffen auf die Stützpunkte in Dofus und Al-Kaud wurden nach Informationen der Nachrichtenwebsite "News Yemen" insgesamt 25 Soldaten getötet und Dutzende verletzt. Mehrere Soldaten sollen gefangen genommen worden sein. Al-Kuso war im Jemen zweimal aus dem Gefängnis ausgebrochen, zuletzt 2006. Später tauchte er in einem Al-Kaida-Video auf.
Der fortschreitende Staatszerfall im Jemen hat zu einer Ausbreitung der Al-Kaida-Zellen in mehreren Provinzen des Landes geführt. Die Gegner des früheren Präsidenten Ali Abdullah Salih hatten in den vergangenen Jahren immer wieder behauptet, Salih betreibe den Anti-Terror-Kampf nicht ernsthaft, weil er Al-Kaida als Trumpfkarte im Ärmel behalten wolle. Inzwischen ist jedoch fraglich, ob die staatlichen Sicherheitskräfte überhaupt in der Lage wären, den Kampf gegen die Terroristen alleine zu gewinnen. Die Angriffe mit US-Kampfdrohnen haben in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen.
dpa