Bei der Parlamentswahl in Griechenland haben die Regierungsparteien offenbar ihre Mehrheit verloren. Nach Auszählung von 95 Prozent der Stimmen reicht es für die konservative Nea Dimokratia und die sozialdemokratische Pasok nicht mehr zur absoluten Mehrheit.
Sie entsenden nach Angaben des Innenministeriums in Athen zusammen 149 Abgeordnete in das Parlament. Dort sitzen 300 Abgeordnete. Zunächst hatte sich eine denkbar knappe Mehrheit für beide Parteien abgezeichnet, in der Nacht kippte der Vorsprung jedoch.
Besonders zulegen konnten Parteien, die das mit den internationalen Geldgebern ausgehandelte Sparpaket ablehnen. Neben den Kommunisten werden auch erstmals Faschisten im neuen Parlament vertreten sein.
Der Vorsitzende der Nea Dimokratia, Antonis Samaras, kündigte an, gemeinsam mit der Pasok und anderen Parteien eine Regierung der nationalen Einheit bilden zu wollen. Bedingung sei allerdings der Verbleib in der Eurozone und die Fortsetzung des Sparkurses.
In Frage kämen die Unabhängigen Griechen, eine eher antieuropäische rechtsorientierte Partei, die wohl 33 Sitze im Parlament haben wird. Auch die kleine gemäßigte Demokratische Linke könnte dienen. Ihre Führung wies Koalitionen zunächst zurück.
dpa/jp - Bild: Louisa Gouliamaki (afp)