Gegenüber Teheran dürfe es nicht nur um Widerstand gegen eine mögliche atomare Bewaffnung gehen, sagte Ebadi am Sonntag in Frankfurt. Dort erhielt sie den mit 50.000 Euro dotierten Avicenna-Preis.
Einen möglichen Militärschlag gegen Iran, wie ihn angeblich das israelische Militär erwägt, wie auch internationale Sanktionen als Druckmittel lehnte Ebadi aber ab. Darunter müssten in Iran nur unschuldige Menschen leiden.
Bürger wie Politiker sollten sich für diejenigen einsetzen, die in Iran diskriminiert und zu Unrecht eingesperrt würden.
Vor 800 Zuhörern in der Frankfurter Paulskirche würdigte die österreichische Unterrichtsministerin Claudia Schmied Ebadi als "ein Vorbild an Klugheit, Mut und Entschlossenheit". Als gläubige Muslima zeige Ebadi, dass der Islam sehr wohl mit Freiheit und Demokratie, mit Frauenrechten und Gerechtigkeit vereinbar sei.
Die Anwältin und Richterin Ebadi war 2003 mit dem Friedensnobelpreis geehrt worden. Der Avicenna-Preis erinnert an den großen orientalischen Arzt und Gelehrten Abu Ali Ibn Sina (lateinisch Avicenna) aus dem 11. Jahrhundert. Ebadi habe sich "in besonderem Maß um das friedliche und freiheitliche Zusammenleben der Menschen in Orient und Okzident verdient gemacht", hieß es in der Zuerkennung.
dpa/mh - Bild: Chema Moya (epa)