In Frankreich zeichnet sich der erwartete Machtwechsel ab. Das geht aus Befragungen von drei Meinungsforschungs-Instituten hervor, die die RTBF im Internet veröffentlichte.
Danach kann Hollande bei der Stichwahl gegen den konservativen Amtsinhaber Sarkozy zum jetzigen Zeitpunkt mit mehr als 52 Prozent der Stimmen rechnen. In den französischen Übersee-Departements liege der Sozialist sogar bei mehr als 60 Prozent.
Die letzten Wahllokale in Großstädten wie Paris sind noch bis 20.00 Uhr geöffnet. Danach gibt es traditionell die ersten offiziellen Hochrechnungen.
Die Frankreich-Wahl könnte auch Auswirkungen auf die künftige Ausrichtung der Europäischen Union haben. So hat der Sozialist Hollande erklärt, bei seiner Wahl den europäischen Fiskalpakt neu aushandeln und ihn um eine Wachstumskomponente ergänzen zu wollen.
Hohe Wahlbeteiligung
Die Stichwahl hatte am Morgen mit einer relativ hohen Beteiligung begonnen. Bis zum Mittag gaben nach Angaben des Innenministeriums 30,66 Prozent der Wahlberechtigten in Frankreich ihre Stimme ab. Insgesamt waren 46 Millionen Franzosen zur Wahl aufgerufen. Rund 900.000 Franzosen in den Überseegebieten konnten bereits am Samstag abstimmen.
Die beiden Kandidaten waren am Sonntagvormittag betont entspannt zur Wahl gegangen. Lächelnd und Hände schüttelnd erschien Hollande mit seiner Lebensgefährtin Valérie Trierweiler in einem öffentlichen Gebäude seines Wahlkreises Tulle. Auch Sarkozy zeigte sich demonstrativ gelassen bei der Stimmabgabe im vornehmen 16. Pariser Arrondissement. Er erschien in Begleitung seiner Frau Carla Bruni-Sarkozy.
Der konservative Amtsinhaber Sarkozy hatte zuletzt seinen Rückstand verringern können. Dennoch war der Sozialist Hollande nach einem erbittert geführten Wahlkampf als großer Favorit in die entscheidende Runde der Präsidentenwahl gegangen.
rtbf/dpa/mh - Bild: Fred Dufour (afp)