Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner begründete die Enteignung der bisher von der spanischen Repsol kontrollierten größten Erdölfirma Argentiniens mit fehlenden Investitionen. Das Gesetz sieht die Enteignung von 51 Prozent der Aktien von YPF vor. Repsol behält 7 Prozent der Aktien. Weitere 26 Prozent befinden sich in Händen der argentinischen Unternehmerfamilie Eskenazi, während der Rest an den Börsen in Buenos Aires und New York gehandelt wird.
Ein Großteil der Opposition stimmte für die Enteignung, wenn auch mit Kritik an der Energiepolitik der Regierung, die Jahre lang das Ausbleiben von Investitionen geduldet habe.
Die Präsidentin werde noch am Freitag das Gesetz unterzeichnen, teilte Innenminister Florencio Randazzo mit. Es wird erwartet, dass sie dabei auch den neuen YPF-Geschäftsführer ernennt. Medienberichte nannten als Kandidaten den Chef für Produktionsmanagement des Erdölriesen Schlumberger, Miguel Galuccio.
Die argentinische Regierung sucht laut der Zeitung "La Nación" neue Öl- und Erdgasreserven mittels Gemeinschaftsunternehmen von YPF und privaten Firmen zu erschließen. Planungsminister Julio De Vido habe bereits mit Vertretern der US-Unternehmen Exxon, Chevron und Connoco Phillips, mit der deutschen E.ON und der norwegischen Statoil gesprochen.
Die spanische Regierung hat als Gegenmaßnahme zur Enteignung der Repsol-Tochter die Einfuhr von Biodiesel aus dem lateinamerikanischen Land eingeschränkt.
dpa - Archivbil: Juan Mabromata (afp)