Bei den Kommunalwahlen in 181 Kommunen in Schottland, England und Wales verloren die Konservativen nach ersten Ergebnissen Hunderte Sitze in den Kommunalparlamenten.
Auch der liberaldemokratische Koalitionspartner musste deutlich Federn lassen. Gewinner ist dagegen die oppositionelle Labour-Partei, die deutlich zulegte. Nach ersten Berechnungen könnte Labour rund 700 der zur Wahl stehenden 5000 Sitze dazugewinnen. Unter anderem ging mit Birmingham die zweitgrößte britische Stadt an die Sozialdemokraten.
Als Ausdruck des Frustes der Bevölkerung über die Sparpolitik der Regierung wurde in London am Freitag auch die historisch geringe Wahlbeteiligung gewertet. Nur rund 32 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab. In großen Städten wie Nottingham, Manchester oder Bradford stimmten die Wähler gegen den Vorschlag von Cameron, künftig einen direkt gewählten Bürgermeister zu bekommen. In Manchester und Nottingham lag die Wahlbeteiligung bei 24 Prozent.
Noch unklar war am Morgen die Lage in der Hauptstadt London. Dort hatte die mit Spannung erwartete Auszählung für die Bürgermeisterwahl erst am Vormittag begonnen. Der konservative Amtsinhaber Boris Johnson war dort als Favorit ins Rennen gegen seinen Labour-Herausforderer Ken Livingstone gegangen. Ergebnisse werden wegen des komplizierten Auszählungsverfahrens erst am Abend erwartet.
dpa/jp - Bild: Peter MacDiarmid (afp)