Im Prozess gegen den früheren liberianischen Präsidenten Charles Taylor vor dem Sierra-Leone-Tribunal hat die Anklage eine Haftstrafe von 80 Jahren gefordert. Dem Bürgerkrieg waren mehr als 120.000 Menschen zum Opfer gefallen. Das Strafmaß für Taylor soll am 30. Mai verkündet werden.
Chefanklägerin Brenda Hollis begründete ihre Forderung am Donnerstag mit der Unterstützung der Rebellen in Sierra Leone und deren Bewaffnung durch Taylor. "Sollte sich das Gericht entscheiden, eine umfassende Strafe zu verhängen, wären 80 Jahre Haft angemessen", erklärte Hollis nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP.
Taylor ist das erste Ex-Staatsoberhaupt seit den Nürnberger Prozessen, das für derartige Verbrechen von einem internationalen Gericht bestraft wird. Allerdings war es der Staatsanwaltschaft nicht gelungen, zu beweisen, dass Taylor Hauptdrahtzieher des Bürgerkrieges in Sierra Leone war.
dpa/jp - Bild: Peter Dejong (belga)