Fast alle Parteien und Präsidentschaftskandidaten gaben am Donnerstag dem Obersten Militärrat die Schuld an den Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Schlägertrupps. Dabei waren am Mittwoch nach offiziellen Angaben sieben Menschen getötet worden.
Im Abbasija-Viertel, wo am Vortag brutale Schläger auf Demonstranten verschiedener politischer Bewegungen losgegangen waren, bildeten die Anwohner nach Angaben von Augenzeugen eine Bürgerwehr. Diese will verhindern, dass erneut bewaffnete Provokateure in das Viertel eindringen.
Präsidentschaftskandidat Amre Mussa erklärte am Mittwochabend, die Sicherheitskräfte hätten tatenlos zugesehen, wie die Menschen sich gegenseitig umbringen. Dies sei nicht akzeptabel. Seine Erklärung schloss Mussa mit dem Satz: "Nieder mit der Herrschaft des Chaos!"
Die Ägypter sollen am 23. Mai einen neuen Präsidenten wählen. Mussa ist einer von insgesamt 13 Kandidaten. Für diesen Freitag sind in Kairo Demonstrationen gegen den Obersten Militärrat geplant, der nach dem Abgang Mubaraks im Februar 2011 die Macht übernommen hatte.
dpa/wb - Bild: Gianluigi Guercia (afp)