Bürgermeister und Polizeisprecher erklärten, die Lage sei «schlimmer als bei den Unruhen 2005», weil diesmal gezielt auf Polizisten geschossen werde. «Jetzt gibt es den Willen zum Töten», sagte der Bürgermeister von Sarcelles, François Pupponi. Bei Polizeieinsätzen könne es «zu Dramen kommen», warnte der Chef der Polizeigewerkschaft Synergie, Patrice Ribeiro, im Rundfunk.
In der Nacht hatten in Villiers-le-Bel Jugendliche die zweite Nacht in Folge Gebäude und Autos in Brand gesteckt und sich Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Eine Bibliothek, ein Kindergarten, eine Schule und ein Supermarkt wurden in Brand gesteckt, das Sozialzentrum geplündert und Dutzende Autos angezündet. Die Unruhen griffen auf fünf andere Orte des Départements Val d'Oise nördlich von Paris über. Erstmals setzten Randalierer auch Schusswaffen ein. «Ein Polizist wurde von einer Kugel an der Schulter verletzt». Mehrere Beamte wurden durch Schrot aus Jagdwaffen verwundet.
Eskalation der Jugendkrawalle bei Paris
Nach der Ausbreitung der Jugendunruhen auf mehrere Pariser Vorstädte und scharfen Schüssen auf Polizisten hat die französische Regierung die Polizeipräsenz in den sozialen Brennpunkten verstärkt.