Bei einem überraschenden Besuch in Afghanistan hat US-Präsident Barack Obama die Endphase des Krieges eingeleitet. Gemeinsam mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai unterzeichnete er ein Abkommen über die strategische Partnerschaft der Länder nach dem geplanten Abzug der internationalen Truppen 2014.
Den US-Bürgern versprach Obama in einer TV-Ansprache aus Bagram, den Zeitplan für die Heimkehr der US-Soldaten einzuhalten. Die Visite, die bis zuletzt streng geheim war, erfolgte exakt ein Jahr nach der Tötung des Terrorchefs Osama bin Laden.
Allerdings machte Obama erneut klar, auch nach 2014 amerikanische Soldaten am Hindukusch zu belassen. Das zunächst zehn Jahre laufende Abkommen zwischen beiden Staaten sieht vor, dass die Amerikaner afghanische Sicherheitskräften ausbilden. Aber auch Kampfeinsätze gegen Terroristen sind laut US-Regierungsvertretern weiter denkbar.
Kurz nach dem Blitzbesuch von US-Präsident Obama in Afghanistan ist Kabul am Mittwochmorgen von Explosionen erschüttert worden. Zudem waren Gewehrfeuer zu hören. Ein Selbstmordattentäter der Taliban hatte eine Autobombe gezündet. Ein Sprecher der Polizei in Kabul bestätigte den Anschlag und erklärte, es habe Opfer gegeben.
Der Selbstmordattentäter hatte seinen Wagen vor einem hoch gesicherten Gebäudekomplex gesprengt, in dem Mitarbeiter der Vereinten Nationen und andere westliche Ausländer verkehren. Die radikalislamischen Taliban erklärten, sie hätten ein "westliches Ziel" in Kabul angegriffen.
dpa/est - Bild: Bay Ismoto (afp)