US-Präsident Barack Obama und der japanische Regierungschef Yoshihiko Noda haben am Montag Nordkorea vor einem Atomversuch gewarnt. Die Spitzenpolitiker machten nach einem Treffen im Weißen Haus gemeinsam Front gegen "weitere provokative Aktionen", nachdem ein nordkoreanischer Raketenstart kürzlich gescheitert war.
Es war der erste Besuch eines japanischen Ministerpräsidenten in Washington, seit die Demokratische Partei DPJ in dem Land 2009 an die Regierung gekommen ist.
Die USA und viele andere Länder werten den nordkoreanischen Raketentest als Teil von Bestrebungen, eine Trägerrakete für nukleare Sprengköpfe zu entwickeln. Nordkorea werde dadurch nur noch tiefer in die Isolation geraten, sagte Obama auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Noda. Pjöngjang wisse genau, dass die USA, Japan, Südkorea und weitere Staaten in der Region gemeinsam darauf bestünden, dass Nordkorea sich an internationale Normen halte. Es wisse auch, dass es sich von weiteren provokativen Aktionen nichts kaufen könne.
Nordkore Hauptthema des Treffens
Noda wies darauf hin, dass in der Vergangenheit auf nordkoreanische Tests von Raketentechnologien Atomtests gefolgt seien. Es bestehe eine "große Möglichkeit", dass das auch diesmal so sein werde.
Nordkorea gehörte nach Obamas Angaben zu den Hauptthemen bei dem Treffen mit Noda. Beide Spitzenpolitiker vereinbarten außerdem eine engere Zusammenarbeit bei der Nutzung von Kernenergie zu zivilen Zwecken, bei der Erforschung und Entwicklung sauberer Energien sowie beim Schutz vor Cyberattacken.
Bereits in der vergangenen Woche hatten sich beide Länder auf den Abzug von 9000 US-Marineinfanteristen aus Okinawa verständigt. Er soll Belastungen für die einheimische Bevölkerung verringern und nach US-Angaben zugleich einer geänderten Sicherheitslage in der asiatischen Region Rechnung tragen. Demzufolge werden die abgezogenen Soldaten nach Guam, Australien und Hawaii verlegt.
dpa/sh - Bild: Jewel Samad (afp)