Liberias früherer Präsident Charles Taylor ist von einem internationalen Tribunal in Den Haag wegen Kriegsverbrechen für schuldig befunden worden.
Taylor musste sich als einer der Hauptverantwortlichen für Gräueltaten während des Bürgerkriegs im Nachbarland Sierra Leone (1991-2002) verantworten. Dabei kamen nach Schätzungen mehr als 120.000 Menschen ums Leben.
Das Strafmaß muss der Sondergerichtshof für Sierra Leone noch festlegen. Taylor droht lebenslange Haft.
Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, als Präsident Liberias die äußerst brutale Rebellentruppe "Revolutionäre Vereinigte Front" (RUF) in Sierra Leone unterstützt und kontrolliert zu haben. Für Waffenlieferungen an die Rebellen, die tausenden Zivilisten Gliedmaßen abhackten, ließ er sich mit geraubten Edelsteinen bezahlen, sogenannten Blutdiamanten.
Taylor ist das erste Ex-Staatsoberhaupt seit den Nürnberger Prozessen, das von einem internationalen Tribunal wegen Kriegsverbrechen für schuldig befunden worden ist.
dpa/est - Bild: Peter Dejong (afp)