Knapp zwei Monate vor der geplanten Wahl in Libyen spitzt sich der Konflikt zwischen dem Übergangsrat und der amtierenden Regierung zu. Regierungschef Abdul Rahim Al-Kib erklärte am Mittwoch in Tripolis, der Rat behindere die Arbeit der Regierung.
Immer wieder fordern einzelne Ratsmitglieder in der Presse den Rücktritt von Kabinettsmitgliedern. Dem Übergangsrat, der sich in den ersten Wochen der Revolution gebildet hatte, gehören mehrere frühere Funktionäre an. Die Regierung besteht vor allem aus Experten. Unter den Regierungsmitgliedern sind viele Akademiker, die in der Gaddafi-Ära ausgewandert waren.
Die libyschen Revolutionäre hatten Langzeitdiktator Muammar al-Gaddafi im vergangenen Jahr gestürzt. Im Oktober 2011 wurde er von Rebellen getötet. Im Juni sollen zum ersten Mal landesweit eine Nationalkonferenz gewählt werden, die dann einen Verfassungsrat gründen und eine neue Übergangsregierung ernennen soll.
dpa/est - Bild: Mahmud Turkia (afp)