"Wir sehen ermutigende Zeichen, angetrieben von weltweitem Wachstum", sagte Konzernchef Jeff Immelt am Freitag. Das lässt auch für den Erzrivalen Siemens hoffen, der seine Geschäftsergebnisse am kommenden Mittwoch (25. April) enthüllt.
Siemens und General Electric sitzen im gleichen Boot: Beide sind weltweit aufgestellt, beide haben ihre Kundschaft vor allem in der Industrie und sie konkurrieren auf vielen Feldern direkt miteinander. Das Abschneiden des einen lässt deshalb Rückschlüsse auf die Befindlichkeit des anderen zu. So stieg die Siemens-Aktie nach der Veröffentlichung der GE-Geschäftsergebnisse um mehr als 1 Prozent. Das GE-Papier legte vorbörslich ähnlich stark zu.
Umsatz um 14 Prozent gestiegen
General Electric konnte im Industriegeschäft seinen Umsatz um 14 Prozent hochschrauben, nachdem sich die dunklen Wolken der Schuldenkrise in Europa zumindest etwas verzogen haben. Besonders das Geschäft mit Energieanlagen und Verkehrstechnik boomte regelrecht. Dazu trugen nicht nur die Schwellenländer bei, sondern auch der Heimatmarkt.
In den USA ist auch Siemens stark vertreten. Und ein Ende des Wachstums ist nicht absehbar. GE-Chef Immelt berichtete von starken Auftragseingängen quer durchs Unternehmen.
In den Zahlen für das erste Quartal spiegelte sich das gute Geschäft allerdings nur bedingt wider: Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 Prozent auf 35,2 Milliarden Dollar zurück (27,3 Mrd Euro). Der Gewinn fiel um 10 Prozent auf 3,0 Milliarden Dollar. Grund dafür war allerdings, dass GE vor einem Jahr sowohl den mehrheitlichen Verkauf seiner Fernsehtochter NBC Universal abgeschlossen hatte, als sich auch von seinem Anteil an der türkischen Garanti Bank trennte. Diese Einnahmen fehlten nun.
Gleichzeitig sanken die Erträge in der wichtigen Finanzsparte, wenngleich der Gewinn dort stabil blieb. Das Finanzgeschäft sei stark, versicherte Immelt. In der Krise der Jahre 2008/2009 hatte die Tochter massive Probleme bereitet und wurde seitdem umgebaut. Die Ratingagentur Moody's hatte die Kreditwürdigkeit von GE allerdings erst jüngst gesenkt, weil sie höhere Risiken bei der Finanzsparte ausmachte.
dpa - Bild: Bruno Vincent (epa)