Auf der Aktionärsversammlung in Hamburg am Donnerstagvormittag hat der VW-Vorstandsvorsitzende Winterkorn mitgeteilt, der Aufsichtsrat habe dem neuen Standort in Westchina zugestimmt. Beim Besuch von Chinas Regierungschef Wen Jiabao in Deutschland am Montag soll das neue Werk besiegelt werden.
Die neue Fabrik in Ürümqi wird nach dpa-Informationen für die Produktion von 20.000 bis 50.000 Autos ausgelegt. Das ist vergleichsweise wenig, da andere VW-Werke in China mehr als 300.000 Fahrzeuge produzieren. Das Investitionsvolumen wird laut offiziellen Medien in Xinjiang rund zwei Milliarden Yuan (240 Millionen Euro) betragen. Das Werk soll 2013 die Produktion aufnehmen.
Es ist Teil der Strategie von Volkswagen, stärker neue Märkte in den westlichen Regionen des Landes zu erschließen. Die Wolfsburger haben im ersten Quartal des Jahres mit 633.000 Autos 15,6 Prozent mehr Autos in China verkauft als im Vorjahreszeitraum. Bis 2016 sollen 14 Milliarden Euro investiert werden.
Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass die VW-Tochter Audi die Produktion seines Geländewagens Q5 vom deutschen Ingolstadt nach Mexiko verlagern und Milliarden in den neuen Standort stecken will. In Mexiko sollen pro Jahr 150.000 Einheiten des Q5 produziert werden, wie Audi-Chef Rupert Stadler am Donnerstag vor Beginn der VW-Hauptversammlung in Hamburg sagte.
In Ingolstadt werde der Schritt aber keinen Stellenabbau zur Folge haben, sagte ein Audi-Sprecher. Das Werk Ingolstadt arbeite nach bereits an seinen Auslastungsgrenzen und könne die freiwerdenden Kapazitäten nutzen, um das Wachstum der anderen Baureihen zu sichern. In Ingolstadt beschäftigt die VW-Tochter rund 30.000 Mitarbeiter. Dort werden neben dem Q5 auch der A3, A4 und A5 gebaut.
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