Auch eine Woche nach Inkrafttreten der Waffenruhe wird in Syrien weiter gekämpft. Nach Angaben von Aktivisten nahmen die Angriffe der Truppen des Regimes von Präsident Baschar al-Assad auf Regierungsgegner auf in den vergangenen Tagen weiter zu.
Entweder der Sechs-Punkte-Plan des UN-Sonderbeauftragten Kofi Annan werde eingehalten, "oder wir werden erleben, dass Assad seine letzte Chance vergibt, bevor zusätzliche Maßnahmen in Erwägung gezogen werden müssen", sagte US-Außenministerin Hillary Clinton am Mittwoch bei einem Nato-Treffen in Brüssel.
Beratungen über weiteres Vorgehen
Angesichts des andauernden Blutvergießens wollen sich am heutigen Donnerstag in Paris Mitglieder der Syrien-Freundesgruppe treffen. Auch US-Außenministerin Clinton nimmt an der Arbeitssitzung teil. Es geht um die Frage, wie der Friedensplan von UNO und Arabischer Liga umgesetzt werden kann.
Allein am Mittwoch kamen nach Angaben von Aktivisten in Syrien wieder mehr als 30 Menschen ums Leben. 24 Zivilisten seien bei heftigem Beschuss der Protesthochburgen in Homs, Idlib und Daraa getötet worden, berichtete Omar Homsi der Nachrichtenagentur dpa aus der Stadt Homs. Außerdem sollen sieben Soldaten der Regierungstruppen bei der Explosion eines am Straßenrand versteckten Sprengsatzes getötet worden sein.
In Arbien im Umland von Damaskus hätten UN-Beobachter sogar mit eigenen Augen gesehen, wie die Regierungstruppen auf Teilnehmer einer Demonstration gegen Präsident Baschar al-Assad geschossen hätten, sagte ein Aktivist. Der UN-Sprecher in Syrien, Chalid al-Masri, bestätigte nur, dass ein fünfköpfiges Team Gebiete am Rande der Hauptstadt besucht habe.
Die Beobachter warten unterdessen weiter auf die Unterzeichnung eines Protokolls mit der syrischen Regierung, das Einzelheiten des Einsatzes klären soll. Ein Sprecher des syrischen Außenministerium sagte, dass man bis Freitag damit rechne. Erst dann kann die Mission der UN-Blauhelme beginnen.
dpa/jp - Bild: afp/ho/sana