Der Vize-Vorsitzende des ÖVP-Wirtschaftsflügels, Jürgen Bodenseer, schrieb im Internetportal Facebook: «Ich wäre in krassen Fällen bei voller Zurechnungsfähigkeit für die Wiedereinführung der Todesstrafe.»
Der Zeitung «Standard» bestätigte der Politiker am Mittwoch den Eintrag und bekräftigte: «Es gibt viele Fälle, wo es durchaus überlegenswert wäre, über die Todesstrafe zu diskutieren.» Das gelte etwa für die Bestrafung von Kinderschändern. Bodenseer betonte: «Außerdem heißt es ja 'du sollst nicht töten' und nicht 'du darfst nicht töten.'»
Im März wurde der 65-jährige Politiker erneut zum Vize-Vorsitzenden des Wirtschaftsbundes gewählt, einer wichtigen Vereinigung innerhalb der Österreichischen Volkspartei, die zusammen mit den Sozialdemokraten regiert.
Rücktrittsforderungen und entsetzte Äußerungen kamen von der SPÖ und den Grünen, aber nicht aus den eigenen Reihen der Konservativen. Der ÖVP-Vorsitzende und Außenminister Michael Spindelegger sagte: «Ich kommentiere nicht jeden Blödsinn.»
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