Premierminister Elio Di Rupo wird am Dienstagabend in Lille anwesend sein, das Wort wird er aber nicht ergreifen. Damit will er die Kritiker in der Koalition besänftigen. Die werfen ihm vor, er würde seine Neutralität aufgeben. Di Rupo stehe an der Spitze einer Sechs-Parteien-Koalition, in der sowohl das linke als auch das rechte Lager vertreten sind. Da könne er nicht einfach so einen sozialistischen Kandidaten in Frankreich unterstützen, lautet der Vorwurf der MR.
Hollande hatte Di Rupo um Unterstützung gebeten. Der PS-Kandidat sieht den Belgier als Vorbild für den Wandel. Neben der dänischen Ministerpräsidentin Thorning-Schmidt ist Di Rupo der einzige sozialistische Regierungschef in Europa.
Zu der Wahlkampfveranstaltung von François Hollande im nordfranzösischen Lille werden zehntausende Anhänger erwartet. Laut Umfragen liegt Hollande in der Wählergunst derzeit vor Staatspräsident Sarkozy. Die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich findet am Sonntag statt.
Archivbild: Bruno Fahy (belga)