Erstmals muss sich in Kroatien eine der beiden wichtigsten politischen Parteien wegen Korruption verantworten.
Die bei den Parlamentswahlen im Dezember von der Regierung abgelöste Partei soll über fingierte Werbeverträge aus staatlichen Betrieben rund 70 Millionen Kuna (knapp zehn Millionen Euro) abgezweigt haben, die laut Anklage dann zum Teil in schwarzen Kassen verschwanden.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte der frühere Regierungschef Ivo Sanader, der neben zwei anderen großen Korruptionsfällen auch hier auf der Anklagebank sitzt, die Staatsfirmen angewiesen, Werbeverträge nur mit dem Unternehmen «Fimi medija» abzuschließen.
Die Besitzerin von «Fimi medija», die einstige Sanader-Vertraute Nevenka Jurak, soll Teile der Bezahlung an die schwarzen HDZ-Kassen weitergeleitet haben. Während Sanader sich als unschuldig bezeichnete, räumte Jurak vor Gericht ihre Schuld ein.
dpa - Bild: Hvoje Polan (afp)