Spaniens König Juan Carlos hat mit einer Elefantenjagd in Botswana den Zorn vieler Landsleute auf sich gezogen. Der 74-Jährige brach sich nach der Jagd in dem südafrikanischen Land die Hüfte und musste in einer Klinik in Madrid operiert werden.
Dass er Elefanten jagte, wurde erst durch den Unfall bekannt - während der Eingriff nach Angaben der Ärzte erfolgreich verlief, hagelt es scharfe Kritik.
Der leidenschaftliche Jäger Juan Carlos, der gleichzeitig Ehrenpräsident der spanischen Sektion der Umweltorganisation WWF ist, gibt nach Meinung vieler Spanier mit seinem teuren und zweifelhaften Hobby ein schlechtes Vorbild ab.
Ein teures und umstrittenes Hobby
Nach einer Internetumfrage der rechtsliberalen Zeitung «El Mundo» halten es 96 Prozent der Befragten für nicht angebracht, dass der König in für Spanien schwierigen wirtschaftlichen Zeiten auf Elefantenjagd geht. Die spanische Presse berichtete am Sonntag ausführlich darüber, wie kostspielig sein Hobby ist: Für jeden abgeschossenen Elefanten müsse ein Safari-Jäger in Afrika mindestens 20.000 Euro zahlen.
Spanische und internationale Medien zeigten am Sonntag ein Foto des Königs, das bei einer früheren Safari im Jahr 2006 entstanden sein soll. Stolz blickt er mit Gewehr im Arm in die Kamera, hinter ihm ein nach Medienangaben getöteter Elefant. Das Bild war demnach zunächst auf der Internetseite eines Jagdveranstalters zu sehen, die am Sonntag aber nicht mehr aufgerufen werden konnte. Auch telefonisch und per E-Mail war das Unternehmen nicht zu erreichen.
Im Internet löste die Geschichte eine heftige Diskussion aus. So hieß es bei Twitter beispielsweise: «Die Rache des Elefantengottes. Sowas kommt von Sowas.» Allein zu einem Artikel auf der Online-Seite von «El Mundo» gingen bis zum Mittag Hunderte Leserkommentare ein.
Der Chef der linken Oppositionspartei Izquierda Unida, Cayo Lara, warf dem König «Mangel an Ethik und Respekt» für viele Menschen in Spanien vor, die unter der Wirtschaftskrise zu leiden hätten. Seine Elefantenjagd sei ein Beweis dafür, dass der König gelogen habe, als er vor kurzem sagte, die Arbeitslosigkeit Tausender Jugendlicher in Spanien bringe ihn um den Schlaf. Die großen politischen Parteien Spaniens hielten sich jedoch mit Kritik am König zurück und wünschten ihm gute Besserung.
dpa - Bild: Javier Soriano (epa)