Knapp fünf Monate nach dem Kappen der Nachschubrouten für die Nato in Afghanistan hat das pakistanische Parlament einer eingeschränkten Wiedereröffnung zugestimmt. Bei der Verabschiedung von Rahmenbedingungen für das künftige Verhältnis zu den USA forderten die Abgeordneten, keinen Nachschub von Waffen und Munition mehr zu erlauben. Das Parlament verlangte am Donnerstagabend zudem ein Ende der US-Drohnenangriffe, machte das aber nicht zur Bedingung für die Wiedereröffnung der Nachschubrouten.
Bevor der Nato-Nachschub wieder rollen kann, muss die Regierung in Islamabad noch die Erlaubnis erteilen. Premierminister Yousuf Raza Gilani sagte den Abgeordneten zu, die Richtlinien umzusetzen. Die Parlamentarier forderten auch eine bedingungslose Entschuldigung der USA für den Tod von 24 pakistanischen Soldaten bei einem US-Hubschrauberangriff im Grenzgebiet zu Afghanistan. Aus Protest gegen den Angriff hatte Pakistan die Nato-Nachschubrouten gekappt und die Afghanistan-Konferenz in Bonn boykottiert.
Früher lief der meiste Nachschub der Nato in Afghanistan über Pakistan. Inzwischen hat das Bündnis aber auch wegen der Spannungen mit Pakistan die Route über Zentralasien ausgebaut. Mit den Nato-Kampftruppen werden aber bis Ende 2014 auch viele Fahrzeuge und anderes Material wieder aus Afghanistan abgezogen werden müssen. Dann wird auch der Weg über Pakistan wieder an Bedeutung zunehmen.
dpa/sh