Allen Warnungen zum Trotz hat Nordkorea erneut einen umstrittenen Raketenstart unternommen. Die Rakete soll schon wenige Minuten nach dem Start in mehrere Teile zerbrochen sein.
Wie die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen Beamten des Verteidigungsministeriums in Seoul meldete, explodierte die Rakete in einer Höhe von 151 Kilometern. Trümmerteile seien rund 100 bis 150 Kilometer südlich der südkoreanischen Westküste ins Meer gestürzt. Die südkoreanische Marine suche das Gebiet ab.
Nordkorea räumte das Scheitern ein. Einzelheiten wurden nicht genannt. Wissenschaftler, Techniker und Experten seien dabei, die Gründe für den Fehlschlag zu untersuchen, hieß es.
Scharfe Kritik
In den Augen von US-Präsident Obama ist das Manöver eine Provokation, die die Sicherheit und Stabilität in der Region gefährdet. In einer Erklärung des südkoreanischen Außenministeriums hieß es, mit dem Start habe Nordkorea eindeutig gegen Resolutionen des Weltsicherheitsrats verstoßen. Japan verurteilte den Raketenstart als schwere Provokation und schloss weitere Sanktionen gegen Nordkorea nicht aus.
Auch Russland kritisierte den nordkoreanischen Raketenstart als Verstoß gegen einen Beschluss des Weltsicherheitsrats. Die Entscheidung des kommunistischen Nachbarlands rufe eine "tiefe Besorgnis" hervor, hieß es aus dem Außenministerium in Moskau. Mit dem Start habe Nordkorea weitere Gespräche mit der internationalen Gemeinschaft über sein Atomprogramm "deutlich erschwert".
Nordkorea wollte nach eigenen Angaben mit dem Start des Satelliten Kwangmyongsong-3 ("Heller Stern") den 100. Geburtstag des als Staatsgründer verehrten früheren Präsidenten Kim Il Sung am 15. April begehen. Mit dem Raketenstart wird sich der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung beschäftigen.
UN-Beobachter schon heute nach Syrien?
Eine UN-Beobachtermission für Syrien könnte schon heute (Freitag) vom Weltsicherheitsrat beschlossen werden. Es gebe keinen Widerstand, hieß es nach einer Sitzung des Gremiums in New York.
Auch Russland und China, die bislang alle Schritte des Sicherheitsrats gegen Syrien blockiert haben, unterstützen eine schnelle Entsendung. Zuvor hatte Sondervermittler Kofi Annan eine solche Mission gefordert. Die Experten sollen die Waffenruhe überwachen, die am Donnerstag in Kraft getreten ist.
dpa/sh - Bild: Ed Jones (afp)